Kürzlich hat ein Golfgast aus Berlin unseren Club als „Welt-Erlebnisraum“ bezeichnet. Was für ein Kompliment! Aber tatsächlich ist unser Club eine Insel der natürlichen Schönheit, der sportlichen Herausforderung, der gesellschaftlichen Freude und des einmaligen Gourmet-Erlebnisses. Dabei hat jeder von uns Mitgliedern seine ganz persönlichen Prioritäten und Highlights, Momente, Situationen und Begegnungen, die uns mit Beuerberg verbinden. Mit unserer Mitglieder-Kolumne #mein Beuerberg wollen wir euch eine Plattform bieten, genau diese tollen Erlebnisse und wunderbaren Momente mit allen zu teilen. Jeder ist eingeladen, mitzumachen.

Voraussetzung: Der Text sollte nicht mehr als 2.500 Wörter haben (kann auch kürzer sein) – und wir brauchen ein Foto von Dir und einen kurzen Steckbrief. Name, Club-Zugehörigkeit seit …, Lieblings-Loch (Begründung mit einem Satz), Lieblings-Speise.

Mailt Text, Bild und Steckbrief an mein.beuerberg@gc-beuerberg.de 
Die Redaktion #mein Beuerberg (Robert Lübenoff, Wolfgang Follner) unterstützt euch gerne.

  • Name: Herr „Herkules“ Socke

  • Clubmitglied seit: im Herzen seit 3,5 Jahren

  • Handicap: Ich habe die Platzreife (mit Leine laufen, Häufchen von Frauchen/Herrchen wegmachen lassen)

  • Lieblings-Loch: Die 18 – ich kann es gar nicht abwarten, wenn mein Herrchen reinkommt.

  • Lieblings-Speise: Alles was mir Eric gibt oder ich unterm Tisch finde

Beim Poseidon – was für ein Fisch!

Als ich mich damals mit meinen Jungs aus der Gang in den Straßen von Paros über die Zukunft unterhielt, hatten die meisten nur das Eine im Kopf… Ich dagegen hatte mir gewünscht, eines Tages hier rauszukommen, ein besseres Leben zu haben, aus mir etwas zu machen. Als Grieche warst du früher DER Hüter der Kultur, Demokratie und Weisheit. Heute sind wir im Armenhaus Europas zuhause, bestenfalls belächelt, meistens sogar verspottet. Mein Traum aber wurde schließlich war. Ich konnte dem Elend entfliehen, gelangte nach Deutschland.

Sie können sich aber sicher vorstellen, wie ich mich gefühlt habe, als ich erstmals die Terrasse von Beuerberg betreten habe. Ich bin eigentlich mehr rückwärts als vorwärts gegangen, den Kopf gesenkt, mich meiner ausgehungerten, dürren Gestalt schämend. Ein Straßenjunge aus Griechenland eben – ohne Selbstwertgefühl und voller Angst!
Lautes Lachen, klirrende Gläser, und schrille Musik – diese Kakophonie von angstmachenden Lauten gab mir den Rest. Ich machte der wunderschönen Frau an meiner Seite mehr als deutlich, dass dies hier für mich kein Platz ist. Dieser Lärm, diese Leute – das „bessere Leben“ hatte ich mir anders vorgestellt. Wenn Deutschland, das Land der Dichter und Denker sein soll, dann war Beuerberg der Ort der Trinker und Tänzer.

Mit Engels-Zungen hatte meine Angelika auf mich eingeredet. Die Leute hier sind doch total nett, ich fühle mich hier sauwohl, sagte sie zu mir. Ich hörte ihr natürlich aufmerksam zu. Schließlich war sie es, die mir nach meiner Flucht aus Paros ein Zuhause gegeben hat. Schließlich ist sie die erste und bis heute einzige Frau, in die ich mich unsterblich verliebt habe. Glaube, sie liebt mich auch, ziemlich heftig sogar. Denn wenn sie mit mir spricht, tut sie das in einer ganz eigenen Sprache und Tonlage. Sie säuselt und lispelt sogar ein bisschen. Mir jedenfalls geht jedes Mal das Herz auf – und ich könnte sie auf der Stelle niederknutschen.
Und wie ich sie da so anhimmelte auf der Terrasse von Beuerberg, vergaß ich alles um mich herum. Plötzlich war der Ort gar nicht mehr so schlimm. Es war doch ihr Ort, ihr Lieblings-Ort. Und ihr Ort, sollte doch auch mein Ort werden!

Ich gebe zu, dass dann noch ein zusätzlicher Einfluss die Wende in meiner Beziehung zu Beuerberg brachte. Als wir da so standen, wie zwei Verliebte beim ersten Date, stieg mir plötzlich ein Geruch in die Nase – Sinne raubend und betörend. Man trug Essen auf. Beim Poseidon – was für ein Fisch!
Und da bekanntlich Liebe durch den Magen geht, hat das Essen in Beuerberg meine Seele geöffnet – und auch ich habe mein Herz an diese Terrasse verloren.
Heute, dreieinhalb Jahre später, habe ich viele Freunde in Beuerberg. Ich werde ständig zum Essen eingeladen und fühle mich Pudelwohl (wo kommt eigentlich dieser Begriff her?). Man grüßt mich mit Liebe und Freundlichkeit. „Hallo, Herr Socke, alles gut?“ Und der Vize-Präsident von Beuerberg ist auch noch mein bester Freund geworden. Den Typen habe ich inzwischen richtig gern.

Herr Socke ist übrigens mein deutscher Name, hat mir Angelika gegeben (soll mehr Respekt vermitteln). Eigentlich aber hätte Herkules besser zu mir gepasst – meiner Kraft und Schönheit wegen. Ob Socke oder Herkules, die Mädels in Beuerberg jedenfalls sind so oder so scharf auf mich. Jedes Mal dieses Gejaule, wenn ich um die Ecke komme. Mei, ist die Socke cool.

Ja, man kann guten Gewissens sagen: Ich bin angekommen in Beuerberg. Oder um mit John F. Kennedy zu sprechen: „Ich bin ein Beuerberger!“
Also, liebe Beuerberg, seid`s weiter nett zu mir, dann bin ich`s auch zu euch. Bleibt`s gesund und munter, wedelst mit dem Schwanz oder spitzt die Ohren. Freue mich schon jetzt auf die nächste Saison.
Herzlichst Euer Herr Socke (Kosename „Söckchen“)