Kürzlich hat ein Golfgast aus Berlin unseren Club als „Welt-Erlebnisraum“ bezeichnet. Was für ein Kompliment! Aber tatsächlich ist unser Club eine Insel der natürlichen Schönheit, der sportlichen Herausforderung, der gesellschaftlichen Freude und des einmaligen Gourmet-Erlebnisses. Dabei hat jeder von uns Mitgliedern seine ganz persönlichen Prioritäten und Highlights, Momente, Situationen und Begegnungen, die uns mit Beuerberg verbinden. Mit unserer Mitglieder-Kolumne #mein Beuerberg wollen wir euch eine Plattform bieten, genau diese tollen Erlebnisse und wunderbaren Momente mit allen zu teilen. Jeder ist eingeladen, mitzumachen.
Voraussetzung: Der Text sollte nicht mehr als 2.500 Wörter haben (kann auch kürzer sein) – und wir brauchen ein Foto von Dir und einen kurzen Steckbrief. Name, Club-Zugehörigkeit seit …, Lieblings-Loch (Begründung mit einem Satz), Lieblings-Speise.
Mailt Text, Bild und Steckbrief an mein.beuerberg@gc-beuerberg.de
Die Redaktion #mein Beuerberg (Robert Lübenoff, Wolfgang Follner) unterstützt euch gerne.
Golf und Poesie – Poeten und Golfer (eine humorvolle Analogie)
Wer kennt sie nicht? Diese elegante Beschreibung für einen wunderbar harmonischen Golfschwung: „poetry in motion“. Es gibt unzählige beispielhafte Schwung-Videos von Tiger Woods, Adam Scott, Ernie Els (the „Big Easy“, Fred Couples, Nelly Korda, Annika Soerenstamm …. Am Ende sind wir Hobbygolfer allesamt absolut beeindruckt von dieser mühelosen Bewegung. Da stimmt einfach alles: Rhythmus, Timing und Geschwindigkeit bilden eine Einheit: Rückschwung, Abschwung, Durchschwung, Finish… alles bildet eine vollendete Harmonie.
Wie in einem wohlklingenden Gedicht, bei dem Metrum, Kadenz und Rhythmus eine wunderbar ausbalancierte, harmonische Einheit bilden.
Und daher ist es nicht zu weit hergeholt zu sagen: dieser Schwung ist ein Gedicht! Doch woher stammt diese Affinität von Poesie und Golf? Genau hier lohnt es sich in die Vergangenheit zu blicken und auf den Spuren berühmter Dichter zu wandeln. Sieht man sich deren Lebensläufe etwas genauer an, so offenbaren sich in der Literarturgeschichte (bis dato) weithin unbekannte Sachverhalte: viele unserer bekanntesten Dichter waren passable und begeisterte Golfer! Gerade Lyriker haben es wunderbar verstanden, die emotionalen Tiefen, Höhen und Bandbreiten, die alle Golfer während ihrer Flights durchleben in unverwechselbar komprimierte, prägnante und sprachlich dichte Form zu bringen. Allein die geflügelte Zeile „Himmel hoch jauchzend, zum Tode betrübt“ (Egmont, Clärchens Lied, 3. Aufzug, J.W. v. Goethe) bringt „in a nutshell“ die emotional extreme Volatilität des Golfens zum Ausdruck.
Ebenso ist dem großen Dichterfürsten absolut zuzustimmen, wenn er Mephistopheles sagen lässt: „Grau, teurer Freund ist alle Theorie“ (Faust. Der Tragödie erster Teil, 1808. Studierzimmer, Mephistopheles zum Schüler, J.W. v. Goethe) und wo träfe diese Erkenntnis besser zu als beim Golf. Und damit haben wir schon zwei Gründe uns mit einem der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung näher zu beschäftigen.
Johann Wolfgang Goethe, ab 1782 von Goethe (* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar), gilt als einer der bedeutendsten deutschen Dichter und Denker. Seine Werke umspannen die Epochen des Sturm und Drang, der Weimarer Klassik sowie der Romantik. Seine Lyrik, der Faust und Die Leiden des jungen Werther gehören zur Weltliteratur. Darüber hinaus beschäftigte sich der vielseitig begabte und interessierte Goethe mit Politik, Physik, Botanik, Anatomie und Mineralogie.
Er stammte aus einer wohlhabenden und angesehenen bürgerlichen Familie und so verwundert es nicht, dass der junge Goethe schon früh – großzügig gefördert durch seine Eltern – seine Faszination für den Golfsport entdeckte. Er wurde – trotz seines immensen literarischen Schaffensreichtums – ein ganz passabler Golfer, der jedoch zeitlebens mit einem sich wie ein roter Faden durch seine gesamte Golfkarriere ziehenden Handicap kämpfte: seinem Slice! Und so findet sich bei ihm – am Übergang von Weimarer Klassik und Romantik – ein nahezu wie ein Stoßgebet klingendes Gedicht:
Nur wer mein slicen kennt
Nur wer mein slicen kennt
weiß was ich leide
allein und abgetrennt
von aller Freude
steh ich am Tee
ich weiß, den Ball, den find ich nie.
Ach! Ein nagelneuer war’s, der mit V Eins
und Erbarmen gibt’s jetzt keins
es schwindelt mir, es brennt
mein Eingeweide.
nur wer mein slicen kennt
weiß, was ich leide.
Wer von uns könnte es dem jungen Goethe nicht nachfühlen: er steht am Tee 1 und ihn verlässt mit jedem Atemzug jegliches Selbstvertrauen. Und schon beginnt der Teufelskreis, je mehr Angst man vor dem befürchteten Ergebnis hat, desto wahrscheinlicher tritt genau dieses „Missgeschick“ ein. Der berühmte-berüchtigte „Schlag ins Wasser“ lässt grüßen!
Andererseits findet sich bei Goethe auch dieses optimistische Kleinod der Romantik
Golfers Nachtlied
Über allen Fairways
ist Ruh
auf allen Bahnen
spürest Du
kaum einen Hauch
Die Vögelein schweigen im Walde
warte nur! Balde
birdiest Du auch.
Ein schönes Beispiel eines in sich ruhenden Golfers, der mit sich und der Welt eins und im Reinen ist, drückt Goethe mit folgendem Gedicht aus:
Gefunden
Ich ging auf dem Fairway
So für mich hin,
meinen Ball zu suchen,
das war mein Sinn
Im Schatten sah ich, ein paar Halme stehen:
Weißes Leuchten
so rund und wunderschön
Ich wollt‘ ihn spielen,
da sagt er fein:
ich fürcht‘ den Teich
ich will gerettet sein!
Ich hob ihn auf
Und tauscht ihn aus
Ich trug ihn sicher
Zu mir nach Haus
Dort liegt er wieder
An einem stillen Ort
und leuchtet weiß
In einem fort.
Damit wird das Fairway ein Ort, an dem man sich völlig entspannt spazierend den eigenen Gedanken hingeben kann, frei von Leistungsdruck, jeden Schlag und jede Bahn mit einem inneren Lächeln spielend.
Und so mündet diese innere Einstellung der positiven Gelassenheit in eine von Zuversicht und Selbstvertrauen geprägte lyrische Naturbeobachtung, das Fairway als idealer Ort der Romantik, ein Ort an dem Zauber, Magie und Wunder geschehen
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien) war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und schuf mit seiner Novelle “Aus dem Leben eines Taugenichts“ den Höhepunkt und zugleich Ausklang der Romantik. Eichendorff, der seine Familie mit vier Kindern nicht wirklich von seinem literarischen Schaffen ernähren konnte, arbeitete sich in seiner Beamtenlaufbahn – nicht zuletzt aufgrund seines abgeschlossenen Jurastudiums – bis zum geheimen Regierungsrat hoch. Obwohl die Schriftstellerei zeitlebens seine große Leidenschaft blieb, so fand er doch immer wieder Gelegenheit – insbesondere mit seinem älteren Bruder Wilhelm – auf dem Golfplatz seinen romantischen Gedanken nachzuhängen. Eichendorff – von Jugend an gesegnet mit einem drahtigen, athletischen Körper – verstand es meisterhaft seine körperlichen Vorzüge mit einem dynamischen Abschlag zu verbinden. Und so verewigte er in diesem berühmt gewordenen Vierzeiler den satten Klang eines mittig getroffenen Drivers (damals noch Wünschelrute genannt!):
Wünschelrute
Schläft ein Klang in allen Schwüngen,
die da klingen fort und fort
und dein Drive hebt an zu singen
triffst Du nur den süßen Spot.
Zusätzlich zu seinen hervorragenden Drives war Eichendorff jedoch vor allem für sein ausgezeichnetes putten weit über die Grenzen Heidelbergs hinaus bekannt und berüchtigt.
Und so verwundert es nicht, dass Eichendorff seinem Putter eines seiner berühmtesten Gedichte gewidmet hat
Birdieschimmer
Es war, als hätt‘ mein Putter
Jeden Golfball still geküsst,
dass er im Birdieschimmer
von ihm nun träumen müsst.
Mein Stolz ging durch die Fairways,
die Fahnen wogten sacht,
es klatschten leis die Wälder,
mein Herz hat still gelacht.
Und meine Freude spannte
Weit ihre Flügel aus,
flog zu jedem, den ich kannte,
heut komm‘ ich spät nach Haus.
Hier erleben wir einen Romantiker, der von einer nahezu liebevollen Beziehung zu seinem Putter fasziniert und verzaubert ist. Es lohnt sich an dieser Stelle den Neologismus „Birdieschimmer“ näher zu betrachten. Eichendorff erlebt diese Golfrunde als einzigartig und magisch, nahezu übernatürlich. Um dieses Gefühl der Einzigartigkeit hervorzuheben, bringt er den Neologismus ins Spiel. Er drückt damit aus, dass es sich bei den Empfindungen des lyrischen Ichs und dem Zauber dieses Tages nicht um etwas Alltägliches handelt. Es ist etwas so Einmaliges und Besonderes, dass es sogar eines neuen Wortes bedarf, um dieses Erlebnis zu beschreiben. Der „Birdieschimmer“ könnte sich auf den Zauber beziehen, den er – in Einheit mit der Natur („es klatschten leis die Wälder“) – mit allen Sinnen wahrnimmt („mein Herz hat still gelacht“, „meine Freude spannte weit ihre Flügel aus“). So sehr Eichendorff dieses besondere Ereignis im Stillen zu genießen in der Lage ist, er will diese Freude mit seinen Freunden teilen („flog zu jedem, den ich kannte, heut komm‘ ich spät nach Haus“). Was gibt es Schöneres, als eine einzigartige Runde mit seinen Golf-Buddies zu teilen?
Christian Friedrich Hebbel (* 18. März 1813 in Wesselburen, Dithmarschen; † 13. Dezember 1863 in Wien) war ein deutscher Dramatiker und Dichter, Lyriker und Erzähler. Neben romantischen Liebesgedichten und seinen Tagebüchern gehören seine späten Hauptwerke, die beiden Trauerstücke Agnes Bernauer und Maria Magdalena zu den Höhepunkten seines Schaffens in der Epochen des Vormärz und des Realismus.
Hebbel wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und war während seines juristischen Studiums völlig mittellos. Dies hinderte ihn jedoch nicht daran, während dieser für ihn sehr schwierigen Zeit an Tragödien und Dramen zu schreiben. Ebenso nützte er hin und wieder die Gelegenheit seiner heimlichen Leidenschaft – dem golfen – nachzugehen. Hebbel war – aufgrund seiner generell kränklichen Verfassung und zunehmenden rheumatischen Beschwerden – nicht der, den man heute – im Gegensatz zu Eichendorff – als „longhitter“ bezeichnen würde, aber er hatte ein untrügliches Gefühl für die Grüns und war ein begnadeter Putter. Ein herausragendes Beispiel für die romantische Hinwendung zur Innenwelt des Menschen, seinen tiefen Gefühlen und seine innige Beziehung zur Natur liefert uns Hebbel mit seinem Gedicht „Herbstgolf“:
Herbstgolf
Dies ist ein Golftag, wie ich keinen sah
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
es fallen alle Putts, von fern und nah,
wie Früchte ab vom schönsten Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist der Score, den jeder zählt
Denn heute spiel‘ ich auf der Tour,
g’rade so, wie es mir gefällt.
Hier malt der Dichter ein Stimmungsbild, welches – hoffentlich – jeder schon einmal so oder ähnlich erlebt hat. Es gibt Tage, da fallen „alle“ Putts und aus Bogeys werden Pars und aus Pars hin wieder sogar ein Birdie. Unser Handicap schmilzt wie Schnee in der Sonne. Hebbel beschreibt vielleicht die Mittagsstunde eines herbstlichen Golftages voller Sonne und Wärme. Und es herrscht eine merkwürdige Stille in der Natur, welche man sonst nicht wahrnimmt. Wenn Hebbel von Natur spricht, so stimmt es nur im übertragenen Sinne, wir sind hier nicht auf ungemähten Wiesen oder im Wald. Wir sind hier auf einem Golfplatz, in einer gepflegten Parklandschaft, die erst mit viel Hingabe und Pflege geschaffen und täglich neu erhalten werden muss. Das ist ein Unterschied, dessen man sich immer wieder bewusst werden sollte. Doch nun ist Ruhe eingekehrt. Keine menschliche Geschäftigkeit ist bemerkbar. Es herrscht absolute Stille. Und trotzdem ist die Natur noch am Wirken, hallt in uns nach.
Doch so selten solche schönen Herbsttage sind, an denen die Zeit scheinbar kurz still zu stehen scheint, kreuzen sie doch dann und wann unseren Alltag, und wir sollten achtsam sein und sie nicht übersehen. Wenn wir dann die milden Sonnenstrahlen auf der Haut spüren, ist der Moment gekommen, innezuhalten und zu schauen, ob sich nicht das eine oder andere Problem von selbst löst. Es werden wieder andere Tage kommen mit dunklen Wolken und widrigen Winden und das wird an vielen Tagen des Jahres so sein. Doch dann sollten wir uns – trotz aller Vielfalt unserer Pflichten – dankbar an diese geschenkten, unbeschwerten Stunden erinnern.
Rainer Maria Rilke (* 4. Dezember 1875 in Prag, Österreich-Ungarn; † 29. Dezember 1926 im Sanatorium Valmont bei Montreux, Schweiz; sein vollständiger Name lautet René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke) – ein österreichischer Lyriker deutscher und französischer Sprache – gilt als einer der wesentlichen Vertreter der literarischen Moderne, wobei seine Werke dem Impressionismus und Symbolismus zugeordnet werden können, teils aber auch Motive des Jugendstils aufgreifen.
Rilke, ein Großmeister der Lyrik und ungeheurer Sprachvirtuose, durchlief in seinem literarischen Schaffen einen – vor allem durch eine amourös-intellektuelle Beziehung mit Lou Andreas-Salomé beförderten – interessanten Reifungsprozess: von „sprachmagischen Kapriolen“, die sein Frühwerk durchziehen, über die Schöpfung des Dinggedichtes der Moderne um 1900, hin zu den Duineser Elegien und der Sonette an Orpheus in den 1920er Jahren. In der Jahrhundertwende gelang ihm die Entwicklung hin zum ernstzunehmenden, wahren Künstler: wenn man so will – vom prätentiösen zum pretiosen. Doch nun zu seiner golferischen Entwicklung. Rilke – ähnlich wie Hebbel – war gekennzeichnet durch eine eher kränkliche Konstitution, die es ihm zeitlebens nicht erlaubte, seine Konzentration und Kondition während einer ganzen Golfrunde aufrecht zu erhalten. Genau dieses Phänomen des fitnessbedingten „auseinanderfallens“ des Golfschwungs während der Runde beschreibt Rilke eindringlich mit diesen Zeilen:
Der Schwung
Mein Schwung ist vom Vorüberziehen der Bahnen
So müd‘ geworden, dass ihn nichts mehr hält
Ihm ist, als ob es tausend Bahnen gäbe
Und auf allen kaum was zählt.
Der weiche Fluss geschmeidig starker Schwünge
der sich um eine Achse dreht
war wie ein Tanz um eine Mitte
In der nun betäubt ein großer Wille steht
Nur manchmal fügt das Timing aller Teile
sich nahtlos in das Ganze ein
dann fließt der Rhythmus eine kurze Weile
und hört im Finish auf zu sein.
Mit dieser auch als Dinggedicht bezeichneten Gedichtform rückt Rilke das Objekt (seinen Schwung) in den Mittelpunkt seiner Anschauung und beschreibt gleichzeitig aus dessen Perspektive. Rilke verfolgt hier das Ziel, das Wesen seines Schwungs aus dessen Sicht nachzubilden, als würde sein Schwung über sich selbst sprechen. Objekt und Beobachter fallen ineinander. Das lyrische Ich tritt hier völlig in den Hintergrund und dient nur dazu das obskure Objekt der Betrachtung zu beschreiben. Man spürt förmlich die Ausweglosigkeit, sein Schwung kann nicht mehr gegen die Müdigkeit ankämpfen, er ist verzweifelt und gefangen in seiner Ohnmacht, sein vormals großer Wille ist betäubt. Nur noch manchmal findet sein Schwung zur Anmut zu Beginn der Runde. Dieses „manchmal“ lässt uns jedoch hoffen, das verkorkste Ende einer hoffnungsvoll beginnenden Runde ist kein Grund sich nicht anschließend im Clubhaus ausgiebig zu stärken und schon gar nicht das Ende der Welt. Rilkes Gedicht ist vielmehr ein Aufruf an seiner Fitness zu arbeiten, um eine ganze Runde mit all seinen spielerischen Möglichkeiten und technischen Anforderungen zu meistern.
Nach dieser tour de force durch hundert Jahre Literaturepochen lassen wir zum guten Ende den vielleicht größten und bekanntesten Schriftsteller aller Zeiten zu Wort kommen – William Shakespeare. Von ihm wird überliefert, dass er sich mit seinen Schauspielkollegen gerne auf eine Runde Golf verabredete und sich anschließend mit immer den gleichen Worten verabschiedete: „When shall we three meet again, in sunshine, thunder or rain? When the hurly-burly’s done, when the matchplay is lost or won!”
Verwendete Gedichte im Original (in der Reihenfolge im Text):
Johann Wolfgang von Goethe
Nur wer die Sehnsucht kennt (1795)
Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiß, was ich leide!
Allein und abgetrennt
Von aller Freude,
Seh´ ich ans Firmament
Nach jener Seite.
Ach! der mich liebt und kennt,
Ist in der Weite.
Es schwindelt mir, es brennt
Mein Eingeweide.
Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiß, was ich leide!
Wanderers Nachtlied (1780)
Ueber allen Gipfeln
Ist Ruh‘,
In allen Wipfeln
Spürest Du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde
Warte nur! Balde
Ruhest du auch.
Gefunden (1813)
Ich ging im Walde so für mich hin,
und nichts zu suchen, das war mein Sinn.
Im Schatten sah ich ein Blümchen steh’n,
wie Sterne leuchtend, wie Äuglein schön.
Ich wollt‘ es brechen, da sagt‘ es fein:
Soll ich zum Welken gebrochen sein?
Ich grub’s mit allen den Würzlein aus,
zum Garten trug ich’s, am hübschen Haus,
Und pflanzt es wieder am stillen Ort;
Nun zweigt es immer und blüht so fort.
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff
Wünschelrute (1835)
Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.
Mondnacht (1835)
Es war, als hätt’ der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt’
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis’ die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
Christian Friedrich Hebbel
Herbstbild (1852)
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.
Rainer Maria Rilke
Der Panther (1902/1903)
IM JARDIN DES PLANTES, PARIS
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.
William Shakespeare
Macbeth (ca. 1606), 1. Akt, 1. Szene
Erste Hexe
„When shall we three meet again?
In thunder, lightning, or in rain?“
Zweite Hexe
„When the hurly-burly’s done,
When the battle’s lost and won.“